22.04.2024 | Mathematik

Internationaler Mathe-Wettbewerb mit Spaß-Faktor

Beim internationalen Náboj-Bewerb, der heuer auch an der Österreichischen Akademie der Wissenschaft stattfindet, treten Schüler:innen der Oberstufe in Teams an. Gefragt sind logisches Denken und kreatives Miteinander-Lösen.

Teamwork steht beim internationalen Mathe-Wettbewerb an erster Stelle. © Walter Hametner und Iryna Karpenko

Im Johannessaal und Sitzungssaal der Österreichischen Akademie der Wissenschaften herrscht reges Treiben und aufgeregte Stimmung. 146 Teilnehmerinnen aus zwölf Schulen, die insgesamt 32 Teams bilden, haben sich hier versammelt. Beim internationalen Mathematik-Wettbewerb für Mannschaften, die aus maximal fünf Schüler:innen einer Schule bestehen, beteiligen sich in Summe 1.000 Teams aus dreizehn Ländern. Aus Österreich sind 90 Teams aus 37 Schulen dabei.

Die Teams konkurrieren in zwei Kategorien: Junioren und Senioren. In der Junior-Kategorie werden Teams zugelassen, deren Mitglieder nicht die letzte oder vorletzte Klasse einer maturaführenden Schule besuchen. In der Senior-Kategorie können die Mannschaften beliebig aus Schüler:innen derselben Schule zusammengesetzt werden.

Teamwork statt Prüfungsdruck

Sara und Yishn, Schülerinnen der 7. Klasse des Gymnasiums Klosterneuburg, warten entspannt auf den Beginn. Die beiden Mädchen haben schon Erfahrung mit dem Náboj-Wettbewerb, letztes Jahr haben sie hervorragend abgeschnitten und den ersten Platz in Wien, Niederösterreich und Burgenland sowie den zweiten Platz in Österreich bei den Junioren belegt. „Wir haben 27 Aufgaben gelöst, das höchste in Österreich waren 28 gelöste Aufgaben“, erzählt Yishn. Die beiden begeistern sich für Mathe ganz generell. „Das tolle bei diesem Bewerb ist, dass es im Gegensatz zur Mathematikolympiade, um Teamwork geht“, betont Sara. „Deshalb verspürt man keinen Stress oder Prüfungsdruck“.

Logik und Kreativität

Insgesamt 120 Minuten dauert der Wettbewerb. In dieser Zeit versuchen die Teams, so viele Aufgaben wie möglich zu lösen. Dabei geht es weniger um die unmittelbare Anwendung der Kenntnisse, die die Schüler:innen im Unterricht erworben haben, als vielmehr um logisches Denken, kreative Ideen und Einfallsreichtum.

„Zu Beginn des Wettbewerbs erhält jede Mannschaft sechs Aufgaben. Sobald eine Mannschaft eine Aufgabe gelöst hat, wird das Ergebnis vor Ort kontrolliert und bei richtiger Lösung eine neue Aufgabe zugeteilt“, erklärt Organisator Martin Mayerhofer. Er ist Universitätsassistent am Institut für Mathematik der Universität Wien und Lehrer im Stiftsgymnasium der Benediktiner Seitenstetten.

Das Tolle an diesem Wettbewerb ist, dass die Schüler:innen im Team arbeiten können und nur im Team erfolgreich sind.  

Karin Reinbacher ist Lehrerin für Mathematik am Gymnasium Draschegasse in Wien. Ihre Schule ist heuer gleich mit vier Teams, zwei Junioren- und zwei Seniorenmannschaften, vertreten. „Wir machen bereits zum vierten Mal mit“, erzählt sie. „Das Tolle an diesem Wettbewerb ist, dass die Schüler:innen im Team arbeiten können und nur im Team erfolgreich sind“.

Daria, Sten, Kristian und Clemens aus der Maturaklasse des Gymnasium Draschegasse haben bereits dreimal teilgenommen, heuer ist es ihr letztes Mal. „Beim Náboj muss man kreativ sein, die Aufgaben unterscheiden sich stark vom Mathe-Stoff in der Schule“, sagt Clemens. Und Daria erklärt das Vorgehen ihres Teams: „Anfangs übernimmt jeder die Aufgaben, die er gut und schnell lösen kann, dann kommt die Teamarbeit“.

Für Neulinge und Profis

Der 18-jährige Yousef, auch Mitglied der Österreichischen Studienstiftung der ÖAW, ist heuer zum ersten Mal dabei. Erfahren ist hingegen Jan, der die 13. Schulstufe der HTL Waidhofen an der Ybbs absolviert. Er ist ebenfalls neuer Studienstiftler und ein Profi was Mathematikwettbewerbe betrifft. „Ich nehme an allen teil, die es gibt“. Und das höchst erfolgreich. So konnte Jan beispielsweise den bereits achten Landessieg und sechsten Bundessieg beim Wettbewerb „Känguru der Mathematik“ feiern.

Der Startschuss fällt. Anfangs treten die Schüler:innen rasch mit ihren Lösungen zur Überprüfung der Ergebnisse an, mit fortschreitenden Aufgaben werden die Abstände länger. Nach exakt 120 Minuten ist der Wettbewerb zu Ende. Das Ergebnis wird noch am selben Nachmittag verkündet. Das beste Ergebnis bei den Junioren aus Österreich erzielt das Gymnasium Franz-Keim-Gasse aus Mödling. Und bei den Senioren ist das Team um Jan von der HTL Waidhofen an der Ybbs das erste aus Österreich.